đď¸ AHGZ-Chefredakteur Rolf Westermann und der Tag der Entscheidung
âWie der Chefredakteur der AHGZ die aktuelle Hotellandschaft einschätzt und was Hoteliers ändern mĂźssen, um ihr Image aufzuwerten.â
Rolf Westermann ist Chefredakteur der Allgemeinen Hotel- und Gastronomie-Zeitung (AHGZ). Seit sechs Jahren beobachtet er die Gastgeberbranche aus nächster Nähe.
In seiner Zeit bei der Zeitung erlebte er explodierende Rekorde und den Wandel in der Mentalität von Arbeitgebern und Gästen. Gerade erlebt er die Hotel- und Gastronomie-Branche im groĂen Umbruch.Â
Westermann gibt einen Einblick in Entwicklungen, Probleme und einen Ausblick auf das, was noch kommt. Er erzählt von den prägenden Elementen, die derzeit alles umkrempeln. Und er macht der Branche Mut, wie die Ehrung der Hoteliers des Jahres mit deren Geschichte zeigt.
Der Tag der Entscheidung.
Jeder Mensch hat Tage, an denen er Ăźber Wichtiges entscheiden muss. Hoteliers haben besonders viele solcher Tage. Der eine Knackpunkt, der Ăźber alles entscheidet.
Rolf Westermann sammelte in seinem Buch âDer Tag der Entscheidung“ die Geschichten von Hoteliers und den Augenblicken, die fĂźr ihre Karriere und das Schicksal ihres Unternehmens determinierend waren.
Eine dieser Geschichten ist die von Dieter MĂźller, dem GrĂźnder der Motel-One-Hotelkette. Zuvor war er Chef der Astron Hotels, entschloss sich dann aber diese zu verkaufen und finanzierte mit diesem Geld die Motel-One-Kette. Mit europaweit 73 Hotels und fast 21.000 Zimmern ist er heute Spitzenreiter. Sein Tag der risikoreichen Entscheidung hat sich ausgezahlt.
Als Quereinsteiger zum AHGZ-Chefredakteur.
Auch Rolf Westermann kennt diesen Tag. Er ist heute Chefredakteur der AHGZ, der Allgemeinen Hotel- und Gastronomie-Zeitung. Bevor er vor sechs Jahren den Schritt zur Gastgeberbranche ging, hatte er bereits eine turbulente Karriere hinter sich. Als Journalist schrieb er Ăźber Geiselnahmen und Landtagsdebatten und verfasste Hintergrundberichte.
Im Alter von 50 Jahren blickte er auf seine abenteuerliche Zeit zurĂźck und sah, was er alles schon erlebt hatte. Was konnte da noch kommen? Hotellerie war fĂźr ihn neu und kreativ, einfach spannend. Als er entdeckte, dass die AHGZ einen neuen Chefredakteur suchte, zĂśgerte er nicht und bewarb sich, â mit Erfolg.
„Quereinsteiger werten die Branche auf, weil Gedanken und Ideen von auĂerhalb reinkommen.“
Was AHGZ-Chef Westermann an der Hotelbranche begeistert.
Fasziniert ist der AHGZ-Chefredakteur vor allem davon, dass in der Branche an jeder Ecke kreative Ideen sprieĂen. Dabei ist es nicht wichtig, sich einer vorgegebenen Vorlage anzupassen. Es gibt nicht das eine ârichtige“ Hotel.
Um erfolgreich zu sein, muss ein einzigartiges Konzept mit viel Leidenschaft und ein wenig GlĂźck umgesetzt werden. So kĂśnnen die buntesten Ideen zum Erfolgsschlager werden.
Die Branche boomt immer weiter.
2019 war fĂźr die deutsche Hotellerie das zehnte Rekordjahr in Folge. Wo frĂźher nur mit grĂśĂter Vorsicht Kredite verliehen wurden, liegt heute tiefes Vertrauen. Es wird viel neu gebaut, Hotelfonds bringen heute Renditen von bis zu fĂźnf Prozent. Ein Wert wie in kaum einer anderen Branche.
Rolf Westermann, Chefredaktuer der AHGZ (Allgemeine Hotel- und Gastronomie-Zeitung)
Rolf Westermann zieht Bilanz: âHeute hat sich das Blatt gewendet. Alles richtig gemacht.“ In den wesentlichen Kennziffern geht der Trend stetig bergauf, der Branche geht es gut.
Die AHGZ beobachtet die Trends. Dabei zeigt sich: Die Hotellandschaft kÜnnte noch stärker florieren.
Die Hotelbranche wächst â aber noch nicht so stark, wie sie eigentlich kĂśnnte. Ausgebremst wird das potenzielle Wachstum davon, dass es nicht genug Mitarbeiter gibt.
Zwar sind die Zahlen auch hier steigend: hunderttausende sozialversicherungspflichtige Jobs wurden in letzten Jahren geschaffen, inzwischen gibt es mehr als eine Million Stellen. Doch der Bedarf an Arbeitskraft kÜnnte vollständiger gedeckt werden.
Der Faktor Mensch im Mittelpunkt.
Das Image der Hotelbranche ist im Arbeitgeber-Bereich ausbaufähig, weià auch der AHGZ-Chefschreiber. Das Employer Branding muss gehoben werden. Dafßr braucht es ein glaubwßrdiges Unternehmen, das den Faktor Mensch in den Mittelpunkt stellt.
Bemßht um eine Wende im Employer Branding sind schon heute viele Hoteliers und Gastronomen. Sie setzen sich fßr ein faireres und attraktiveres Arbeitsverhältnis ein. Doch noch wurden nicht genug Menschen erreicht.
âDass der Mensch in einem Unternehmen das wichtigste Kapital ist, stellt niemand mehr infrage.â
Der Kunde ist KĂśnig. Aber nicht um jeden Preis.
Leider ist es in Deutschland immer noch nicht unĂźblich, dass dem Mitarbeiter mit einer blĂśden Bemerkung vom Gast eins ausgewischt wird. Rolf Westermann zeigt sich hier jedoch optimistisch. âDa tut sich was“, kommentiert er.
FrĂźher hieĂ es âDer Kunde ist KĂśnig.“ Auch heute ist diese Philosophie noch sinnvoll. Im Gegenzug muss der Gast die Mitarbeiter aber auch fair behandeln und einen angemessenen Preis zahlen. Hier ist aus Sicht von Westermann glĂźcklicherweise ein Aufwärtstrend zu beobachten.
Das Konsumverhalten wandelt sich zum Positiven.
WĂźnscht sich der Kunde das billigste Produkt, verlangt guten Service und behandelt gleichzeitig die Mitarbeiter schlecht, dann ist das eine sehr ungĂźnstige Kombination, findet der AHGZ-Chefredakteur.
Doch der Kern an Gästen, die von dieser Mentalität abweichen, wird immer grĂśĂer. Sie sind bereit fĂźr zufriedenstellende Service-Leistungen einen anständigen Preis zu zahlen. Dabei ist es fĂźr die GlaubwĂźrdigkeit natĂźrlich essenziell, dass das Hotel nicht eine Qualitäts-Versprechen vorgaukelt, das es später nicht einhalten kann.
Auch AHGZ-Chefredakteur weiĂ: Hotels, die sich um ihre Mitarbeiter kĂźmmern, sind erfolgreicher.
Ein unschlagbares Argument fĂźr eine attraktive Arbeitsstelle ist zweifelsohne, wenn der Betrieb sich vom Herzen um seine Mitarbeiter kĂźmmert. Das verlangt viel Engagement der Chefetage, aber die FĂźrsorge zahlt sich aus. Zufriedene Mitarbeiter sind loyal und kommen gerne zur Arbeit, davon profitieren auch Gast und Arbeitgeber.
Ein Vorreiter beim Employer Branding ist Alexander Aisenbrey vom Ăschberghof. Er ist Vorsitzender der Fair-Job-Hotel-Initiative und garantiert als Chef faire Arbeitsbedingungen. AuĂerdem kĂźmmert er sich um UnterkĂźnfte fĂźr seine Mitarbeiter. Manche Arbeitgeber errichten sogar ganze Wohnhäuser fĂźr ihre Mitarbeiter.
In Zeiten, in denen der Wohnungsmarkt immer angespannter wird, ist das wahrlich ein Qualitäts-Merkmal.
Judith Rankers und Rolf Westermann, AHGZ, bei der Preisverleihung zum Hotelier des Jahres 2020
Foto: Antonia Jenner/Jenner, Egberts Foto + Film
Trittbrettfahrer ansprechen.
Die BemĂźhungen fĂźr ein besseres Arbeitsverhältnis sind auf jeden Fall vorhanden, das beobachtet auch der AHGZ-Chef. Doch leider gibt es Hinweise darauf, dass es noch immer groĂe Hotels gibt, die um ihr Renommee wissen und das nutzen, um ihre Mitarbeiter auszunutzen. So werden etwa Ăberstunden nicht abgezahlt.
Damit fallen sie der Imageverbesserung vieler engagierter Hoteliers in den Rßcken. Diesen steht es dann auch zu, mal zum Nachbarhotel zu gehen und die Direktion auf die Missstände anzusprechen, findet Westermann. Um die Glaubwßrdigkeit der Branche zu verbessern, mßssen alle an einem Strang ziehen.
Der AHGZ-Chefredakteur Ăźber die Hoteliers des Jahres 2020.
Anlass fßr das spannende Treffen mit Westermann war der Hotelkongress 2020. Auf diesem wurden mit viel Glamour die Hoteliers des Jahres 2020 auserkoren. Gewonnen hat die Familie Mack, die den Europa-Park in Rust leitet.
In hĂśchstem MaĂe beeindruckt ist Westermann von dieser Familie. Seit ganzen 240 Jahren gibt es das erfolgreiche Familienunternehmen. 1975 hatte Roland Mack den Einfall, in einem Sumpfgebiet Baden-WĂźrttembergs einen originellen Freizeitpark zu errichten. Heute erfreut sich der Betrieb an Ăźber 5,7 Millionen Besuchern.
Trotz des ßberwältigenden Erfolges als am meisten besuchter deutscher Freizeitpark, nehmen die Geschwister Mack 200 Millionen Euro in die Hand, um in eine Indoor-Wasserwelt und in das neue Museum-Hotel Krønasür zu investieren. Das findet AHGZ-Schreiber Westermann vor allem eins: mutig. Fßr diese Courage wurde die Familie nun belohnt.
âViele Hotelunternehmen Ăźberlegen sich heute: Wie kann ich mich im lokalen Umfeld verankern?â
Die verrßckte Geschichte des Krønasür-Hotels.
Das KrønasĂĽr-Hotel beim Europa-Park hat es in sich. Das Storytelling, das die gesamte Hotelerfahrung begleitet, bezeichnet Westermann als âirre“- natĂźrlich positiv gemeint.
Als Naturkundemuseum getarnt, ist die Innenausstattung von vermeintlichen AusstellungsstĂźcken geprägt. In der Empfangshalle stĂśĂt der Gast auf den Kopf eines riesigen Skeletts einer Meeresschlange, die sich Ăźber mehrere Stockwerke rekelt. Jede Ecke birgt Ăberraschungen.
Man hat wahrhaftig den Eindruck, sich in einem Museum zu befinden. Damit gelingt es dem Hotel, eine einzigartige Geschichte zu erschaffen. Die Ăbernachtung wird zu einem spannenden Abenteuer und schafft eine ganz spezielle Bindung an den Ort.
Storytelling wird von Gästen und Anwohnern immer mehr geschätzt.
Viele Hotels Ăźberlegen sich ganz genau, wie sie sich in ihrem lokalen Umfeld richtig verankern kĂśnnen. Das Hotel soll nicht beliebig austauschbar sein, sondern Bestandteil seines Umfelds sein: Es soll zum Kiez, zur Stadt oder zum Dorf dazugehĂśren.
Heutzutage will ein Hotelier nicht mehr nur fĂźr die Reisenden da sein, sondern auch fĂźr die Einheimischen. Damit das gelingt, ist ein gutes Storytelling unentbehrlich.
Neues Design fĂźr die AHGZ, Allgemeine Hotel- und Gastronomiezeitung,
Titel vom 5. Oktober 2019
FĂźr die AHGZ gehĂśren Gastronomie und Hotellerie zusammen.
Im Oktober 2019 wagte die AHGZ unter der Leitung von Rolf Westermann ein Relaunch ihrer Zeitung. Das Resultat sind eine optimierte Optik des Layouts und ein erhÜhter Nutzwert fßr die Leser, beispielsweise durch mehr Quellenangaben und Gastbeiträge von angesehenen Vertretern der Branche.
Ein zentraler Punkt des Relaunches war auĂerdem das gemeinsame Betrachten von Hotellerie und Gastronomie. Denn fĂźr Westermann gehĂśren diese beiden Bereiche zusammen und lassen sich nur kĂźnstlich voneinander trennen.
Beide Branchen boomen und bieten zusammen ein gemeinsames Wachstumsfeld. Das hat Westermann erkannt. Mit der AHGZ kĂśnnen Leser sich jetzt tiefergehend Ăźber die ineinander verwobenen Bereiche informieren und weiterbilden.
Verfolgen Sie als Hotelier die aktuellen Entwicklungen in der Branche? Wollen Sie sich einen Ăberblick verschaffen, um im Trend zu liegen? Mit mehr Wissen gelingt es Ihnen besser, sich und Ihr Unternehmen erfolgreich aufzustellen. Die AHGZ verschafft Ihnen einen direkten Zugang dazu. Nutzen Sie ihn.
Sie haben nichts zu verlieren. Sie kĂśnnen nur gewinnen.
Ihre
P.S.:
Wir freuen uns, dass es die Gleichstellungsdebatte gibt und wir Frauen immer Ăśfter vorne mitgehen. Gleichwohl schreiben wir der Einfachheit halber wie aus Ăberzeugung, dass es kein âMitarbeiterInnenâ braucht, um weibliche Stärke zu zeigen, unsere Artikel und Beiträge im gendernonkonformen Stil. Damit mĂśchten wir niemanden abwerten. Im Gegenteil. Besten Dank fĂźr Ihr Verständnis.
Mehr zur Allgemeinen Hotel- und Gastronomie-Zeitung finden Sie hier:
Gleich reinhĂśren in den Podcast mit Rolf Westermann von der Allgemeinen Hotel- und Gastronomie-Zeitung:
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