🎙️ Schindlerhof: Zwischen Reiz und Reaktion liegt die Freiheit, zu entscheiden.


von | 18. März 2021 | besondere Hotelkonzepte, Experten-Talk, Personalentwicklung, Strategien & Trends

„Lass dich von den Methoden des Schindlerhofs inspirieren und finde so deinen ganz persönlichen Weg fĂĽr dein Restaurant oder Hotel.“


Das Hotel Schindlerhof in Nürnberg ist in der deutschen Gastgeberlandschaft eine Institution. 
Die Entwicklung begann unter Nicoles Eltern Klaus und Renate. Sie fĂĽhrt sie in ihrem eigenen Stil fort. Ein Podcast ĂĽber den Schindlerhof zu machen ist eigentlich ein Widerspruch in sich.

Wie soll ich etwas so Großes, Einzigartiges, Vielfältiges in so ein kleines Format wie einen einzigen Podcast packen? Einen Betrieb, der alle Rekorde bricht. Der so viele Preise gewonnen hat, dass 2. Plätze mittlerweile nicht mal mehr kommuniziert werden? Ein Betrieb, der ganz bewusst sehr viel von seinen Mitarbeitern fordert und gleichzeitig zu den beliebtesten Arbeitgebern zählt?

Ein Gespräch mit der Inhaberin vom Schindlerhof inspieriert und regt an, die eigenen Visionen und Strukturen zu überdenken. Besonders in Hotelbetrieben.

InhaltsĂĽberblick

 

✓ Nicole Kobjoll, eine herausragende Persönlichkeit.

✓ Eine Vision für den Schindlerhof, die der Realität entspricht.

✓ Immer weiter vorwärts.

âś“ Eine Wiege der strukturierten Freiheit.

✓ Die Methode Schindlerhof.

✓ Die Struktur als helfende Stütze, statt als zusätzliche Last.

âś“ Von der luftigen Idee zum glĂĽcklichen Gast.

✓ Beim Schindlerhof wird die konstruktive Fehlerkultur gelebt.

âś“ Klare Grenzen.

✓ Härte ermöglicht Weiche.

✓ Persönliches Wachstum als Fundament.

✓ Facettenreich und einzigartig.

 

Nicole Kobjoll, eine herausragende Persönlichkeit.

Mit Nicole Kobjoll zu sprechen ist herrlich unkompliziert und locker. Die technischen Corona-Hürden nimmt sie easy und trotz der Distanz, aus der dieses Gespräch entstanden ist, plaudern wir munter drauflos. Gleichzeitig spüre ich, wie sie in jedem Moment ihrer Vision und ihren Werten treu bleibt.

Und so entsteht aus all der Vielfalt ihrer Interessen (vom Stricken bis zum Jagdschein) ein größeres Bild. Die Freude am Ausprobieren, der Kreativität, des Sich-Entwickelns.

 

Eine Vision für den Schindlerhof, die der Realität entspricht.

Nicole Kobjoll redet nicht über Teamentwicklung. Sie lebt sie in jedem Atemzug. Im Gespräch spüre ich immer wieder ihre tiefe Überzeugung. Ihr Ziel des „Work-Life-Blend“ – also der Verschmelzung von privatem und beruflichem Leben statt eine „Work-Life-Balance“ wird allein durch ihre Ausstrahlung verständlicher, greifbarer, logischer.

Für normale Angestellte mag es schockierend klingen, wenn sie erzählt, dass sie ihr Kind „unter den Schreibtisch“ gelegt hat. Für viele Unternehmerinnen spiegelt es nur die Realität wider. Meine übrigens auch.

 

Immer weiter vorwärts.

Großartig finde ich, wie sie daraus die Möglichkeiten für ihre Mitarbeitenden nach und nach erweitert: So sollen Teammitglieder nötigenfalls auch mal Kind oder Hund mitnehmen können. Vieles davon ist noch auf dem Weg, aber die Vision von Work-Life-Blend ist jetzt schon klar.

Team vom Schindlerhof posiert stellt sich zusammen zu einem Herzen

Das Team vom Schindlerhof hält zusammen.

Eine Wiege der strukturierten Freiheit.

Was mir beim Schindlerhof besonders auffällt, ist die Kombination von starker Struktur und überraschend viel Freiheit. Eine strukturierte Freiheit, sozusagen.

Mich beeindruckt das besonders, seitdem ich in einem der feinsten Luxushotelketten erleben durfte, dass jeder – wirklich jeder – Satz der Servicemitarbeitenden in einem Handbuch festgehalten ist. Struktur total – Freiheit Null. Nicht so im Schindlerhof.

 

Die Methode Schindlerhof. 

Nicole Kobjoll verschweigt nicht, dass diese Struktur erstmal eine Menge Arbeit war. So eine ISO fällt halt nicht vom Baum. Aber schon im Zertifizierungsprozess wurde schnell klar, dass „Schema F“ im Schindlerhof keine Chance hat.

Der Berater warf das Handtuch, die Kobjolls zogen durch – mit Erfolg. Mittlerweile ist der Verwaltungsaufwand angenehm gering und die Teams können sich voll auf ihre Arbeit konzentrieren.

 

Die Struktur als helfende Stütze, statt als zusätzliche Last.

Vielleicht ist es aber auch so, dass die Struktur im Schindlerhof ein selbstverständlicher Teil der täglichen Arbeit ist. Weil die Struktur die Teams spürbar unterstützt, statt sie zusätzlich zu beschäftigen.

Immer wieder hinterfragen die Teams ihre eigenen Prozesse und stellen diese auf den PrĂĽfstand. Was keinen Sinn macht, fliegt raus. Eigentlich ganz einfach.

 

„Es braucht gewisse Grundvoraussetzungen innerhalb der Organisation, um Innovation wirklich leben zu können.“


Von der luftigen Idee zum glĂĽcklichen Gast.

Warum klappt das so gut im Schindlerhof, während es anderswo so schleppend läuft? Vielleicht liegt es einfach daran, dass der Schindlerhof es meisterhaft versteht, „luftige“ Ideen in tragfähige Prozesse einzugießen. Und zwar nicht nur einmal, sondern sogar die Ideenfindung selbst ist ein strukturierter Prozess an sich.

Für so manchen freien Geist mag das erstmal starr klingen. Für den Gast, der sich für jeden Besuch eine gleichbleibend hohe Servicequalität wünscht, ist diese Vorgehensweise ein Segen. Wichtige Säulen in dieser Struktur sind das vielstufige Einstellungsverfahren und die Mitarbeiter-App, die der Schindlerhof schon vor 20 Jahren entwickelte. 

 

Beim Schindlerhof wird die konstruktive Fehlerkultur gelebt.

Nicht zuletzt mag es auch daran liegen, dass Nicole Kobjoll die Fehlerkultur aktiv vorlebt. Die ganz dicken Dinger begieĂźt sie sogar gemeinsam mit ihrem Team mit einem Glas Champagner.

Dabei liegt die Finesse wieder in den Details: Fehler, die aus einer guten kreativen Idee heraus passieren, sind eben Teil des Prozesses. 5-stellige Fehlinvestitionen nimmt sie dabei durchaus in Kauf.


Klare Grenzen.

Aber bei Fehlern „aus Dummheit oder Desinteresse“ wird Nicole Kobjoll sofort unmissverständlich. Solche Fehler dürfen einmal passieren, die Folge ist ein klärendes Gespräch.

Passiert es jedoch ein zweites Mal, gibt es die Gelbe Karte. Und wenn alles nichts mehr hilft, dann eben die Rote.

 

Härte ermöglicht Weiche.

GroĂźe Freiräume mit glasklaren Grenzen – Chapeau fĂĽr diese Balance. Servicequalität entsteht halt nicht im Streichelzoo. „You’ve got to be hard to be soft“, fasst Nicole Kobjoll es zusammen.

„Freiheit ist ein ganz wichtiger Baustein in unserer Kultur.“


Persönliches Wachstum als Fundament.

Beim Schindlerhof sind pure Menschlichkeit und eine herzliche Atmosphäre wie selbstverständlich in den Alltag integriert. Möglich ist dies nicht nur durch Strukturen, die Halt geben und unterstützen.

Es ist auch die Nicole Kobjoll, für die persönliches Wachstum keine Lappalie, sondern ein notwendiges Fundament ist. Denn nur wer sich wirklich kennt und seine Achtsamkeit ehrlich trainiert und weiterentwickelt, kann auf authentische Art und Weise Gäste willkommen heißen und den Betrieb in seinem stetigen Wachstum fördern.

Ganz pragmatisch empfiehlt die Geschäftsführerin all denjenigen, den ihre persönliche Weiterentwicklung am Herzen liegt, Seminare zur Mindfulness Based Stress Reduction. Hier können Menschen geleitet zu ihrer Mitte finden und eine Routine erschaffen, in der sie sich im Gleichgewicht fühlen.

 

Facettenreich und einzigartig.

Anderen Unternehmenden empfiehlt die Hotelière, ihre ganz persönliche Vision von innen heraus zu entwickeln und daraus Stück für Stück die eigenen Geschichten zu erzählen.

Nur so entsteht ein stimmiges Bild und eine unverwechselbare Marke. Wie ein Baum mit unzähligen Blättern. Alle sind ein wenig unterschiedlich, doch erkennt der Betrachtende an jedem einzelnen, zu welchem Baum es gehört.

Deine 8 Schritte zu Teamkultur und Employer-Branding par Excellence:

 

  1. Konstruktive Fehlerkultur leben
  2. Den Mitarbeiter viel mit einbeziehen und selbst aktiv werden lassen
  3. Work-Life-Blend, die Verschmelzung von Beruf und Privatem, gestalten
  4. Klare Strukturen und viel eigener Gestaltungsspielraum geben
  5. Prozesse regelmäßig auf den Prüfstand stellen und nachjustieren
  6. Die persönliche Weiterentwicklung der Mitarbeiter groß schreiben
  7. Mindfull Based Stressed Reduction im Team trainieren
  8. Visionen von innen nach auĂźen wachsen und sichtbar werden lassen

Hast du schon eine Vision fĂĽr dein Hotel entwickelt, bei der du die Essenz deines Hotels in eine eigene Marke verwandelst? Kommunizierst du in deinem Team klar die Grenzen und gemachten Fehler? Verhelfen die internen Strukturen deinen Betrieb zu florierendem Wachstum?

Du hast nichts zu verlieren. Du kannst nur gewinnen.

Deine

Signatur Annik
Annik Rauh

Annik Rauh

Gastronomin, Gastroberaterin und Mindesetterin

Die zertifizierte Gastroberaterin ist Spezialistin, wenn es um die FĂĽhrung von Mitarbeitern, Preisverhandlungen und GastrogrĂĽndungen geht. Als ausgezeichnete Vorbild-Unternehmerin bildet sie Frauen in FĂĽhrungspositionen in ihrem Coachingprogramm weiter.

Mehr von Annik:
www.gastro-angels.de

 

„Salz inner Suppe“

Gemeinsam mit der erfahrenen Businessberaterin und Strategieexpertin Lisa Boje produziert sie den Podcast „Salz inner Suppe“ für Gastgeber, die den Mitarbeiter in den Mittelpunkt ihrer Betrachtungen stellen und für die Mindset kein Fremdwort ist. Denn Business- und Personalentwicklung geht heute anders als gestern.
Best-Practises, kluge Köpfe und wichtige Trends und Tools.

Mehr zum Schindlerhof von Nicole Kobjoll findest Du hier:

www.schindlerhof.de

Gleich reinhören in den Podcast mit Nicole Kobjoll, der Inhaberin vom Schindlerhof:

Erfolgreiches Mitarbeitergespräch im Rahmen der Hotelberatung

Auch Schweizer Gastgeber können profitieren. Beispielsweise von den starken Aus- und Weiterbildungsförderungen des L-GAVs.

Förderung:

Hilfe für 700.– statt 3’500.– Euro

Deutsche Unternehmen und Freiberufler mit weniger als 250 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von maximal 50 Mio. Euro werden vom Bundesamt für Wirtschaft in der Regel zu 50% & 80% gefördert.
Vorausgesetzt, Du beauftragst ein geprĂĽftes Beratungsunternehmen wie uns.

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